Während der Biersud im 17. Jahrhundert in Bayern schon streng nach dem Reinheitsgebot in den Kupferkesseln brodelte, braute sich hier auch in kultureller Hinsicht so einiges zusammen. Unter dem „blauen Kurfürsten“, Maximilian II. Emanuel von Bayern, wurde die Residenz in München ab 1680 zum Schmelztiegel der Stile. Nicht nur politisch kokettierte Max Emanuel mit dem Frankreich von Ludwig dem XIV., er holte auch den französischen Musikstil an seinen Hof. Dass auch die brillanten Köpfe des italienischen Stils vor Ort waren, sollte kein Nachteil sein. Es ging also heiß her in Bayern, als unser Steirer Johann Joseph Fux 1683 nach Ingolstadt ging, um dort zu studieren. Wir lassen uns von Komponisten inspirieren, die wohl auch Fux begeisterten und nachhaltig prägten – Menschen, die grundverschiedene nationale Stile miteinander verschmelzen ließen und daraus eine wunderbare neue musikalische Sprache schufen: Rupert Ignaz Mayr, Gottfried Finger, Agostino Steffani und Georg Muffat.