Die Norditaliener haben Literatur und Musik schon mal ziemlich auf den Kopf gestellt. So wie Dante Alighieris Divina Commedia aus dem Jahr 1300 einen großen sprachlichen Wandel markiert, erfährt um 1600 die musikalische Sprache eine radikale Erneuerung. Statt komplexen polyphonen Madrigalen erfreut man sich an emotionaler Intensität, dramatischen Aussagen und der Textverständlichkeit der neuen generalbass-unterstützten Melodien. Sogar Instrumente emanzipieren sich als eigenständige Träger musikalischer Sinnlichkeit. Wir beleuchten dieses Umfeld, in dem Claudio Monteverdis erste Opern gedruckt werden und eine Musiksprache entsteht, die berühren möchte, die wie ein frischer Atemzug die europäische Kunstmusik nachhaltig umkrempelt.